Die Gemeinde Gechingen liegt im Hecken- und Schlehengäu in einer abwechslungsreichen Umgebung, die von der Landwirtschaft und großen Waldflächen geprägt ist. Hier gibt es schöne Wanderwege, die dem Besucher Ausblicke zur Schwäbischen Alb und zum Schwarzwald ermöglichen. Die Kreisstadt Calw und das Nagoldtal sind neun Kilometer entfernt. War Gechingen früher ein Bauerndorf, so findet man hier heute ausgedehnte Wohngebiete, von denen die Siedlung Bergwald die bekannteste ist. Sie liegt separat am südöstlichen Rand des alten Ortes. Der Landkreis Böblingen grenzt knapp davon an das Gechinger Gemeindegebiet.
Ein Bauerndorf vor den Toren des Schwarzwaldes
Nicht verwunderlich ist es, dass man überall im Ort noch stattliche Gebäude mit Scheunentoren und kleinen Bauerngärten findet. Der fruchtbare Boden bot den Bauern in vergangenen Zeiten ein gutes Auskommen. Zwar gehen die Bewohner heute meist außerhalb ihrer Arbeit nach, aber zahlreiche alte Häuser sind schön saniert und machen einen gepflegten Eindruck. Rund um die Kirchstraße und Hauptstraße sind noch einige der typischen Fachwerkbauten erhalten. Hier findet der Besucher das Museum Appeleshof und die Martinskirche aus dem 16. bis 18. Jahrhundert, und das älteste Haus des Ortes. In der Verlängerung befindet sich der Friedhof mit Kriegerdenkmal, in der anderen Richtung die Hauptstraße. Hier sind auch die meisten Geschäfte im Ort angesiedelt.
Bauerngehöft im Ortskern
Ort der Zusammenkunft - die Martinskirche
Die Kirche in Gechingen wurde erstmals im 14. Jahrhundert erwähnt. Im 15. Jahrhundert wurde der Kirchenbezirk in einen badischen und einen württembergischen Teil aufgespaltet. Unter württembergischem Einfluss wurde der Bezirk reformiert. 1568 erhielt das Gebäude einen neuen Turm und 1743 ein neues Langhaus. Das kann man an der Außenmauer nachlesen. Die Entstehungsgeschichte ist dort in einer alten Inschrift festgehalten. Im Stil der Zeit sind auch noch weitere sakrale Elemente erhalten. Der Kirchhof wird von hohen Bäumen umgeben, die im Sommer viel Schatten spenden. Neben der Kirche steht ein Gefallenendenkmal. Insgesamt macht sie einen gepflegten Eindruck und kann auch außerhalb der Gottesdienstzeiten besichtigt werden.
Die Martinskirche
Weitere Besonderheiten von Gechingen
Sehenswert ist auch der Dorfteich, wo die Bewohner früher Wasser für den Haushalt und zum Löschen von Bränden entnahmen. Er wird von einer Quelle in einem der Bauernhäuser gespeist. Für das leibliche Wohl sorgen im Dorf einige Gasthäuser und ein Café. Sportveranstaltungen und Festlichkeiten werden in der Schlehengäuhalle gefeiert, die oberhalb des Ortskerns steht. Ein kleines Stück davon entfernt gibt es den Gechinger Wasserturm.
Dorfteich
Eine mittelalterliche Burg
Leicht außerhalb von Gechingen befindet sich noch eine Sehenswürdigkeit, die kaum jemand kennt. Es handelt sich um die Hinterlassenschaften einer alten Burg. Der Adel, dem die Anlage gehörte, wird vom 12. bis zum 15. Jahrhundert erwähnt. Genauere Daten sind unbekannt. Bei archäologischen Forschungen wurden große Teile des erhaltenen Bergfrieds abgetragen. Erhalten sind heute nur noch spärliche Reste, die den Turm in seinen Umrissen zeichnen. Des Weiteren findet man geringe Mauerreste und den Burggraben. Man gelangt am besten über den Weg an der Kläranlage vorbei, dann weiter rechts durch den Wald und immer bergaufwärts zur Burg.
Überbleibsel der Burg Gechingen