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    Radolfzell

    Der Bahnhofsplatz in Radolfzell ist ein guter Ausgangspunkt für Erkundungen des Stadtzentrums und der näheren Umgebung. Gleich daneben befinden sich die Tourist-Information und der Zentrale Busbahnhof. Auf der gegenüber liegenden Seite wartet die Altstadt auf ihre Besucher.

    Das Ritterschaftshaus

    Schon am Beginn der Seetorstraße hält das Stadtmuseum seine Pforten geöffnet. Es ist in den Räumen einer ehemaligen Apotheke aus dem 17. Jahrhundert untergebracht. Neben der alten Ladeneinrichtung gehört eine Reihe von Gemälden des Malers Carl Spitzweg zu den Besonderheiten des Museums. Darüber hinaus gewähren die Ausstellungen einen Einblick in die Stadtgeschichte bis ins Mittelalter. Ein weiterer Schwerpunkt ist das Leben des Dichters Joseph Victor von Scheffel in Radolfzell. Benachbart findet man das sehenswerte Ritterschaftshaus, das heute dem Amts- und Arbeitsgericht als Sitz dient.

    Blick auf das Münster Unserer lieben Frauen

    Die beherrschende Position nimmt aber das Münster Unserer lieben Frauen ein. Ihre Geschichte hängt stark mit den Ursprüngen der Stadt zusammen. Im Jahre 826 gründete Bischof Radolf an diesem Ort ein Chorherrenstift und ließ eine Kirche erbauen. Als die Stadt aufblühte, wurde auch die Kirche vergrößert oder neu erbaut. So kam es, dass 1436 der Reichenauer Abt den ersten Stein des heutigen Münsters legte, das 1550 vollendet wurde. An der Außenmauer ist die Entstehungsgeschichte eingraviert. Einzigartig sind die figürlichen Darstellungen im Außenbereich und im Münster selbst. Dazu gehört auch eine Krippe in einem Pavillon mit gewölbeartigem Dach. Bis heute steht das Münster im Zentrum einer Wallfahrt, und alljährlich im Juli feiert die Stadt ein großes Fest zur Verehrung der sogenannten Hausherren.

    Ölberg vor dem Münster

    Neben dem Gotteshaus befindet sich das Rathaus aus der Mitte des 19. Jahrhunderts, das früher auch als Fruchthalle verwendet wurde. Den Bereich dahinter schmückt das Österreichische Schlösschen, das zu Beginn des 17. Jahrhunderts für den damaligen Herrscher von Vorderösterreich gebaut wurde. Denn Radolfzell gehörte wie viele andere Städte dieser Gegend über Jahrhunderte zum Habsburger Reich. Das Schlösschen wurde jedoch erst im 18. Jahrhundert fertig gestellt und diente danach als Rathaus und Schule.

    Österreichisches Schlösschen

    An die Bedeutung der Radolfzeller Fasnet erinnert der Kappedäschle-Brunnen an der Ecke der Schmidtengasse / Poststraße. Er wurde in jüngerer Zeit durch einen einheimischen Künstler geschaffen. Nur wenige Schritte entfernt steht ein prunkvolles Fachwerkhaus an der Ecke Schmidtengasse / Kaufhausstraße. Es ist nach den Bauherren als Egloffsches Haus bekannt, hat aber auch den Namen Münzschmiede, da es eine Zeitlang diesem Zweck diente.

    Der Höllturm ist das markanteste Wahrzeichen der Radolfzeller Stadtbefestigung.

    Im Bereich Teggingerstraße / Fürstenbergstraße befindet sich der Eingang zum Stadtgarten. Hier können auch Reste der alten Stadtbefestigung besichtigt werden. Zu ihnen gehört der mächtige Höllturm mit seiner runden Bauart, den vergitterten Fenstern und einem Bildnis zweier Bischöfe und dreier Wappen. Der Stadtgarten wird von mehreren Wegen durchzogen und ist ringsherum mit bunten Blumen geschmückt. Auf den Parkbänken kann der Besucher eine Pause machen und die wundervolle Atmosphäre auf sich wirken lassen. Ein Pavillon, mehrere Teiche, Spielgeräte, eine Gedenktafel für den Ehrenbürger Karl Wolf und eine formschöne Straßenbrücke lockern das Ambiente auf - es fehlt an nichts.

    Partie im Stadtgarten

    Am südlichen Ende des Stadtgartens gibt es das Weltkloster Radolfzell, ein Ort der Begegnung von verschiedenen Religionen und Kulturen. Die Räumlichkeiten befinden sich in der zur Wohnstätte umgebauten Kirche des ehemaligen Kapuzinerklosters. Unweit davon steht mit dem Pulverturm ein weiterer gut erhaltener Teil der mittelalterlichen Befestigungsanlagen.

    Der Pulverturm

    In der gesamten Altstadt verdienen die zahlreichen malerischen Gassen mit ihren alten Häusern die höchste Beachtung. Während an einigen Stellen reger Publikumsbetrieb herrscht, gibt es an anderen stille Winkel, wo man sich wie in einem Dorf vorkommt. Gepflasterte und begrünte Straßen, Häuser mit kleinen Läden und gepflegter Gastronomie und immer wieder Orte zum Entspannen – es macht Spaß, durch diese Altstadt zu schlendern.

    Malerische Altstadt von Radolfzell

    Direkt gegenüber dem Bahnhof stößt man sogleich auf den Wäschbruck-Hafen mit einem großen Kontingent an Liegeplätzen. Hier können stets die buntesten und schönsten Yachten bestaunt werden. Die Uferpromenade verläuft von diesem Ort in beide Richtungen. In der einen geht es weiter bis zu einem Wanderheim, das während der Saison geöffnet ist und seinen Gästen auch Übernachtungsmöglichkeiten bietet. Am Rande des Weges sorgen Baumreihen für eine Auflockerung, dazu gibt es kleinere Strandabschnitte und Anlegestellen vom Eisenbahner-Sportverein Radolfzell.

    Wäschbruck-Hafen mit Münster

    In der anderen Richtung grüßt das Konzertsegel, eine Veranstaltungsstätte mit herausragendem Design. Das ist die passende Umgebung für eine Rast und Zeit, sich ein Eis in der Sonne zu gönnen. Die Beflaggung mit Fahnen mehrerer europäischer Länder repräsentiert hier die Weltoffenheit der Bodenseeregion. Beispielhaft wurde der Uferbereich durchgängig mit Blumen sowie Skulpturen und Monumenten geschmückt, die sich auf Themen zu Umwelt, Mensch und Natur beziehen. Von der Innenstadt Radolfzells bis auf die Halbinsel Mettnau gibt es kaum einen Ort, an dem sich nicht ein Platz zum Verweilen bieten würde.

    Das Konzertsegel am Bodenseeufer
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