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    Das bayerische Bodenseeufer

    Schwäbische Gastlichkeit und bayerische Lebensfreude

    Lindauer Hafen mit Mangturm

    Der Freistaat Bayern – das größte deutsche Bundesland, mit knapp 70.552 qkm knapp doppelt so groß wie Baden-Württemberg. Woran denkt man bei dem Namen Bayern ? An Alpen und Oktoberfest, Neuschwanstein und reichlich Bier. An Landschaften hat der Freistaat viel zu bieten, vom Odenwald über den Bayerischen Wald bis hin zum Watzmann. Doch wer weiß, dass Bayern auch ein ganzes Stück Bodensee sein Eigen nennt ? Dieser Abschnitt wird gebildet vom Bodenseeufer des Landkreises Lindau, im äußersten Südwesten Bayerns. Er reicht von der württembergischen Grenze bei Kressbronn bis zur österreichischen Grenze nach Bregenz. Am bayerischen Bodenseeufer befinden sich die Gemeinden Nonnenhorn und Wasserburg sowie die Stadt Lindau mit Bad Schachen, Aeschach, Lindau (Insel), Reutin und Zech. Bei Nonnenhorn treffen sich gleichzeitig die Grenzen zu Württemberg und zum Schweizer Kanton Thurgau.

    Blick von Nonnenhorn zur Pfarrkirche Sankt Georg nach Wasserburg und Richtung Pfänder

    Die Menschen, die hier leben, sind Schwaben und vertragen sich daher auch bestens mit den Nachbarn in Baden-Württemberg und den alemannisch geprägten Anrainern in der Schweiz und Vorarlberg. Auch die Mundart ist eher schwäbisch als bayerisch, und doch sind die Menschen stolz auf den Freistaat und die weißblaue Flagge. Die Ortschaften erreicht man gut auf der Straße wie auch mit dem Zug. Nach Lindau bestehen regelmäßige Bahnverbindungen von Stuttgart, Ulm und München, und von vielen Städten in ganz Deutschland.

    Die Gemeinde Nonnenhorn liegt ganz im Westen des bayerischen Bodensees. Hier geht es beschaulich zu, der Ort wird geprägt von viel Grün und ausgedehnten Wohnsiedlungen mit gepflegten Landhäusern. Die gotische Sankt-Jakobus-Kapelle stammt aus dem 13. Jahrhundert und steht unter Denkmalschutz. Ein Naturwanderweg lädt auf 3,3 Kilometern zu einer Erkundungstour ein. In Grünanlagen wie dem Park am Landesteg, der Uferanlage am Nonnenstein und der Uferanlage Paradies kann man sich prima erholen.

    Wasserburg, Bodenseeufer mit Pfarrkirche Sankt Georg

    Zwei Kilometer und damit nur einen kurzen Spaziergang entfernt liegt Wasserburg mit seiner romantischen Halbinsel, auf der die Pfarrkirche Sankt Georg steht. Von der Mole hat man einen guten Ausblick über den Bodensee und auf die Alpenkette hinter dem Schweizer Ufer. Das mittelalterliche Schloss Wasserburg beherbergt heute ein Hotel mit Café und Restaurant. Im Ort findet man viele weitere Hotels, Ferienwohnungen und Zimmervermietungen, die auf Wegweisern ausgeschildert sind. Wasserburg ist sehr gepflegt und hat eine angenehme Atmosphäre.

    Bad Schachen ist der erste Ort auf Lindauer Gemarkung. Einst ein mondäner Kurbetrieb, kommen heute viele Touristen auf der Suche nach Badevergnügen hierher. Es gibt schöne Villen, gute Hotels und ein Schloss aus dem 15. Jahrhundert. Aeschach ist der typische Wohnort für alle Lindauer und liegt gegenüber der Insel. Hier kann man nicht nur parken, sondern an der Straßengabel Langenweg / Anheggerstraße befindet sich der Alte Lindauer Friedhof. Wer genug Zeit hat, sollte die kurze Strecke hierher nicht scheuen. Der Friedhof wurde von 1510 bis 1915 genutzt und steht heute unter Denkmalschutz. Neben zwei wunderschönen Kapellen gibt es hier etwa 100 Grabhäuschen, und es finden sich alte Grabplatten, Statuen, Malereien und hohe Bäume. Dazwischen kann man sich auf eine Bank setzen und die Ruhe genießen.

    Friedhofskapelle in Aeschach

    Von Aeschach geht es über die 150 Meter lange Seebrücke, oder mit dem Zug über den 410 Meter langen Eisenbahndamm zur Insel. Auf dieser liegt die Lindauer Altstadt. Einst wohnten hier die meisten Bodenseeinsulaner, erst in jüngster Zeit musste Lindau diesen Rang an die Reichenau abtreten. Die Stadt ist jahrhundertealt und hat Kriege, Brände und Pestepidemien überstanden. Touristen kommen an und fühlen sich sofort wohl. Die Vermischung von Geschichte, Landschaft und moderner Lebensfreude ist unverwechselbar. Außer der Straße zum Hauptbahnhof gibt es keine nennenswerten Verkehrsadern, denn wohin sollen diese auch führen ? Die Altstadt ist weitgehend autofrei, und so kann man in aller Ruhe bummeln.

    Eine Stadtmauer mit Wehrgang lädt zur Begehung ein, bis man vor dem Diebs- oder Malefizturm steht. Daneben befindet sich die mehr als 1000 Jahre alte Peterskirche. Weitere Kirchen prägen das Gesamtbild Lindaus wie auch seine Menschen, zum Beispiel das katholische Münster Sankt Maria oder die evangelische Kirche Sankt Stephan auf der Insel, beide mit schöner Rokokoausstattung. In der ehemaligen Klosterkirche des Barfüßerordens werden heute Theatervorstellungen dargeboten. Das Alte Rathaus aus dem 15. Jahrhundert ist das bedeutendste Gebäude der Maximilianstraße und mit seinen Wandmalereien zugleich ein beliebtes Fotomotiv. Eine weitere Bemalung hat das Haus zum Cavazzen am Marktplatz, in dem das Stadtmuseum seinen Sitz hat und das als „schönstes Bürgerhaus am Bodensee“ gilt.

    Lindau, Altes Rathaus

    Berühmt ist der Lindauer Hafen mit seiner Einfahrt, wo sich Löwe und Leuchtturm gegenüber stehen. Im Leuchtturm gibt es eine regionale Ausstellung und die Aussichtsplattform mit See- und Alpenblick. Der älteste Vorgänger des Leuchtturmes, der Mangturm aus dem 13. Jahrhundert, steht bis heute am Hafen. Hier und in ganz Lindau gibt es ausgezeichnete Hotellerien, Cafés und Restaurants, die den Gast mit großer Freundlichkeit begrüßen. Natürlich kann man die Inselstadt auch mit Hilfe von Führungen entdecken, welche meist in der Sommersaison stattfinden. Diese werden von kompetenten Lindaukennern angeboten, die dem Besucher alte Häuser, enge Gassen und die berühmtesten Sehenswürdigkeiten näher bringen. Es gibt auch Stadtführungen für vorangemeldete Gruppen, Kinder, am Abend oder zusammen mit dem Nachtwächter.

    Hafen in Lindau

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