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    Bad Langensalza

    Die Landschaft Westthüringens mit ihren fruchtbaren Böden und leicht bewaldeten Höhenzügen - hier, nicht weit weg von Eisenach und Mühlhausen, befindet sich die Kurstadt Bad Langensalza.

    Die Altstadt ist Zeuge des einstigen Reichtums und der wohlhabenden Bürger, die es von weither nach Langensalza zog. Unter ihnen waren viele Kaufleute, Geistliche und Mitglieder alter Ratsfamilien, die es hier nicht selten zu hohen politischen Ämtern brachten. Der gesamte Kernbereich wird von einer Stadtmauer umschlossen, von der noch heute 17 Türme und ein Stadttor erhalten sind. Der Außenbereich wird von einem grünen Gürtel gebildet, der sich vor allem an der Ostseite durch eine Reihe von botanischen Gärten zum Besuch anbietet.

    Häuserzeile an der Mühlhäuser Straße

    Restaurierte Altstadt mit besonderer Atmosphäre

    Der Bahnhof liegt südwestlich der Altstadt am Rande eines Viertels aus der Gründerzeit. Der Gebäudebestand im Stadtkern geht auf die Zeit nach dem Brand von 1711 zurück. Die kunstvolle Gestaltung der Bürgerhäuser begeistert Besucher aus nah und fern, bunt bemalte Fassaden wechseln sich ab mit Fachwerk. Nach der Wiedervereinigung erfolgten umfangreiche Maßnahmen zur Restaurierung der Altstadt, und das spürt man auch. In den Erdgeschossen befinden sich kleine Geschäfte, die zum Stöbern einladen, und zwischendurch kann man sich in ein Café setzen und die besondere Atmosphäre genießen.

    Altstadthäuser in Bad Langensalza

    Abseits der Straßen, in denen das Leben pulsiert, tun sich enge Gassen und hübsche Plätze auf, wo man sich in eine andere Zeit zurückversetzt fühlt. Der Verkehr wurde aus der Altstadt herausgenommen, und so kann man auch überall gemütlich herumspazieren. Manche Häuser verfügen noch über große Tore, wie wenn gleich eine Kutsche herausfahren mag. Und auch die unrestaurierten Gebäude stören nicht, sondern sie fügen sich harmonisch in das Gesamtbild ein. Hier und dort kann man in begrünte Innenhöfe schauen, obgleich die meisten Häuser direkt aneinander gebaut sind. Überhaupt hat man nicht den Eindruck, mitten in einer Stadt zu sein. Überall wachsen Bäume, und auch an zahlreichen Wänden rankt sich Grün empor, was im Sommer sehr erfrischend wirkt. Viele Bürger haben zusätzlich ihre Fensterbänke mit Blumen geschmückt.

    Der Markt und seine Kirche

    Die Marktstraße ist die zentrale Einkaufsmeile der Stadt und ein Teil der historischen Handelsstraße von Mainz über Eisenach nach Leipzig. Sie ist Fußgängerzone und lädt den Besucher zum Bummeln und Verweilen in ihren Straßencafés ein. Hier steht die evangelische Marktkirche Sankt Bonifacii, die vom 13. bis zum 16. Jahrhundert im gotischen Stil errichtet wurde. Sie besteht aus einer Halle mit drei Kirchenschiffen und einem ca. 80 Meter hohen Glockenturm mit Aussichtsplattform. An diesem befindet sich eine Einzeiger-Uhr aus dem Jahre 1612.

    Sankt Bonifacii vom Töpfermarkt aus gesehen

    Rund ums Rathaus

    Genau wie die Marktkirche wurde auch das Rathaus aus Travertin, einer Art Kalkstein erbaut. Es stammt von 1742, der Turm ist noch älter und blieb von einem Vorgängerbau erhalten. Am Gebäude findet sich ein Glockenspiel mit umlaufenden Figuren, das 1995 gestiftet wurde und unter anderem Friedrich Gottlieb Klopstock zeigt, dessen Mutter aus Bad Langensalza stammte. Vor dem Eingang ist der Unterschied zwischen Preußischer Elle und Preußischen Fuß markiert und es hängt ein historischer Postbriefkasten an der Wand. Davor steht der Rathausbrunnen aus dem 16. Jahrhundert, wo bunt bemalte Gesichter das Wasser in kleinen Rohren ins Becken speien. Die Spitze krönen zwei steinerne und ebenfalls bemalte Löwen, von denen einer das thüringische, der andere das sächsische Wappen hält.

    Rathaus mit farbenfrohem Brunnen

    Die Geschichte der Stadt im Augustinerkloster

    Im Augustinerkloster befindet sich heute das Stadtmuseum. Hier hielt sich Martin Luther im Jahre 1516 auf. Später zog in den Räumen die Lateinschule ein, durch den Stadtbrand wurde das Gebäude stark zerstört. Heute können die Reste des gotischen Kreuzganges, Kapelle, Westflügel sowie der Aussichtsturm besucht werden. Im Museum selbst werden Objekte aus mehreren Jahrhunderten Stadtgeschichte sowie Fotos und Dokumente gezeigt. Eine Dauerausstellung widmet sich auch der Schlacht bei Langensalza im Jahre 1866.

    Ein bedeutender Ort - das Augustinerkloster

    Die Kirche auf dem Berg

    Die Bergkirche ist das älteste erhaltene Gotteshaus und wurde erstmals um 1200 als Kapelle erwähnt. Ende des 14. Jahrhunderts fand eine Vergrößerung im gotischen Stil statt. Die Kanzel stammt aus der Renaissance und an der Decke befinden sich 300 Jahre alte Familienwappen. In dieser Kirche sind auch einige mittelalterliche Grabplatten zu sehen. Sie befindet sich direkt über der Stadtmauer, dem Graben und neben einem ihrer Wehrtürme. Nicht minder sehenswert ist das im Fachwerkstil gehaltene Pfarrhaus. Karl Gottlob Leisching, ein Vetter des Dichters Klopstock, wirkte hier als Diakon.

    Blick zur Bergkirche

    Der Friedhof - heute ein lebendiger Ort

    Mit den Steinen der im Dreißigjährigen Krieg zerstörten Liebfrauenkirche wurde 1734 die Gottesackerkirche erbaut. Sie ist auch unter dem Namen Begräbniskirche bekannt und heißt seit der umfangreichen Sanierung 2008 / 09 Sankt Trinitatis. Damit wurde wieder ein Ort für Gottesdienste und Veranstaltungen geschaffen. Sie steht dicht an der Stadtmauer und ist von einem Arboretum umgeben, wo verschiedene Beete mit exotischen Gewächsen vorhanden sind. Der Besucher kann auf Tafeln, die in den Beeten stecken, Näheres über diese Pflanzen nachlesen. Des Weiteren gibt es hier ein Denkmal für die Gefallenen. Der ehemalige Friedhof ist von einer efeubewachsenen Mauer und alten Stadthäusern umgeben.

    Die Gottesackerkirche

    Die Welt der Gartenzwerge

    Wo die Karlstraße auf den Wilden Graben trifft, finden sich in einem Vorgarten zahlreiche Gartenzwerge. Diese Ansammlung wird dazu passend von einer Schneewittchenfigur sowie Dick und Doof, die auf einer Bank sitzen, ergänzt. Diese Zwerge bilden alles ab, was man sich an Motiven vorstellen kann. Der eine sitzt im Rennwagen, ein anderer im Jägerskostüm spielt Ziehharmonika. Es sind auch Figuren von allerlei Geflügel, Schafen, Katze, Eichhörnchen, Igel und eine Kutsche zu sehen.

    Nebenan steht das älteste erhaltene Wohngebäude, das Schloss Dryburg aus dem 12. Jahrhundert. Es war Sitz der Herren von Salza und wurde mehrfach baulich verändert. Seit 1927 gehört es der Stadt.

    Die bunte Welt der Gartenzwerge sorgt für gute Stimmung

    Denkmäler erinnern an besondere Persönlichkeiten

    In verschiedenen Bereichen der Stadt findet man auch Denkmäler, wie das Ulanendenkmal zum Gedenken an die gefallenen Reiter der beiden Weltkriege und das Denkmal für Johann Christian Wiegleb, der 1732 in Langensalza geboren wurde und ein bedeutender Apotheker und Chemiker war. In die Marktstraße sind zudem Gedenksteine mit den Namen berühmter Persönlichkeiten eingelassen. Bei der Marktkirche erinnert eine Tafel an Clemens von Brentano, der sich als Lehrling in der Stadt aufhielt. Der einstige Bürgermeister Oskar Wiebeck wurde neben einem Gedenkstein noch mit der Namenspatenschaft für eine Schule und einen Platz geehrt.

    Partie auf dem Marktplatz

    Das grüne Band von Bad Langensalza

    Rund um die Innenstadt liegen auch die Gärten und Parks, für die Bad Langensalza so bekannt ist. Der Botanische Garten zeigt Pflanzen aus aller Welt, dazu einen alpinen Garten, Gewächshaus ein Kneipp-Tretbecken. Der Magnoliengarten ist ganzjährig geöffnet und dient auch einer Anzahl von Blumen als Heimat, die außerhalb der Blütezeit der Magnolie gedeihen. Unweit der Kurpromenade befinden sich an der Ostseite der Stadtmauer eine ganze Reihe von Gärten. Der Japanische Garten begeistert mit Nachbildungen fernöstlicher Tempel, Wasserfällen und exotischer Flora. Darüber hinaus kann der Gast an einer Teezeremonie teilnehmen. Dort gibt es auch den Rosengarten mit einer Auswahl von vielen hundert Arten und Sorten. Es schließt sich der durchgängig geöffnete Kurpark mit seinen Wasserspielen und Spazierwegen an, der dem Besucher viel Ruhe und Erholung garantiert.

    Grünes Band rund um die Stadtmauer

    Entdeckungen im Nationalpark Hainich

    Westlich von Bad Langensalza gibt es den Nationalpark Hainich, der sich durch einen großen Laubwaldbestand auszeichnet. Im Nationalparkzentrum Thiemsburg wartet eine Dauerausstellung mit den Themen Buchenwälder, Wildkatze, Insektenwelt, Pilze und noch viel mehr rund um die Natur um Wechsel der Jahreszeiten. Hier kann sich der Besucher auch mit Informations- und Kartenmaterial eindecken, regionale Produkte erwerben und Tickets für den Baumkronenpfad kaufen. Bei einem Spaziergang über die Wipfel des Waldes lässt sich so manches erleben, und schöne Ausblicke sind möglich. Weiterhin wird über die hiesige Tierwelt informiert. Ein Lift befördert auch ältere Menschen und Rollstuhlfahrer auf den Pfad, Hunde sind nicht erlaubt. Es werden öffentliche Führungen und Wanderungen angeboten, des Weiteren kann man gegen einen Unkostenbeitrag auch eine Führung buchen. Das Nationalparkzentrum und der Baumkronenpfad sind das ganze Jahr über geöffnet.
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